Auf Herbst und Winter mit milden Temperaturen und häufigen Regenfällen folgte ein Frühjahr mit analogen klimatischen Bedingungen, die das Austreiben der Reben und die anschließenden Phasen der Blüte und des Fruchtansatzes ein wenig verzögerten. Die Monate Mai und Juni waren etwas kühler als im langjährigen Durchschnitt, während Juli und August heiß und trocken waren, ohne jedoch Temperaturspitzenwerte zu erreichen. Klimatisch ideal war die Zeit der Lesen, das heißt der September und die erste Oktoberhälfte: die Tagestemperaturen waren immer noch hoch, aber es traten erhebliche Tag-Nacht-Temperaturunterschiede auf, die es allen Rebsorten ermöglichten, die Reife bestmöglich abzuschließen. Die Lesearbeiten begannen durchgängig später als in den letzten Jahren in der zweiten Septemberhälfte: um den 25. September herum mit Sangiovese, gefolgt von Cabernet Franc zwischen dem 28. und dem 30. September und schließlich Cabernet Sauvignon, der zwischen dem 5. und 15. Oktober gelesen wurde. Die klimatischen Bedingungen waren ideal für die Qualität des Rebgutes.
Der klimatische Verlauf machte intensive und sorgfältige Selektion der Beeren im Weinberg wie in der Kellerei erforderlich. Durch diese Selektion haben die Tignanello-Beeren, per se schon einzigartig in ihrer Typizität und Anlage, noch hinzugewonnen, so dass ein Charakterwein von großer Struktur entstanden ist. Während der Gärung und der Mazeration in Tanks in Kegelstumpfform wandelten die Moste sich langsam in Wein um, wobei der Frische des Duftbouquets, der Extraktion von Farbstoffen und der Steuerung der Tannine hin zu Geschmeidigkeit und Eleganz äußerste Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Nach der Trennung des Weins von den Schalen begann die malolaktische Gärung in Barriques, dank derer die Aromen feiner und ansprechender wurden. Die Ausbauzeit der verschiedenen, auf Basis der Rebsorte separat vinifizierten Partien in Fässern aus französischer und ungarischer Eiche, die zum Teil neu, zum Teil zweiter Nutzung waren, dauerte etwa 12 bis 14 Monate. Einige Monate vor der Abfüllung in Flaschen wurden sie für die Cuvée assembliert.
Intensiv rubinrote Farbe mit violetten Reflexen. An der Nase präsentiert sich der Tignanello 2013 mit angenehmen Noten von Vanille, Kakao und Leder, die sich dank der ausgezeichneten Dosierung der Cuvée und des gut amalgamierten Holzes entwickeln konnten; sehr prägnant auch die Gewürz- und Balsamnoten, die aromatische Komplexität verleihen. Am Gaumen umhüllend mit – im Rahmen des rassigen nervigen Charakters der Sangiovese-Rebe – weichen Tanninen. Hervorragende Ausgewogenheit von Säure und Tanninen und ein Finale von beachtlicher geschmacklicher Länge.
James Suckling 97/100 Wine Advocate 96/100
Er war der erste Sangiovese, der in Barrique verfeinert wurde, der erste moderne Rotwein, der sich aus nicht traditionellen Rebsorten (darunter Cabernet) zusammensetzt, und einer der ersten Rotweine aus dem Chianti, dem keine weißen Rebsorten hinzugesetzt wurden. Tignanello ist ein Meilenstein in der Geschichte des Weins. Der Wein wird aus einer Auswahl von Sangiovese-, Cabernet Sauvignon- und Cabernet Franc-Trauben hergestellt.
Das Etikett wurde 1974 von Silvio Coppola entworfen, als der Jahrgang 1971 auf den Markt kam. Der Name Coppola fiel im Jahr 1973 bei einem Abendessen im Castello della Sala. Grafiker und Designer, berühmt für seine auf das Wesentliche reduzierten Lampen, die strengen Möbel, aber auch für die Umschlaggestaltung von zahlreichen im Feltrinelli-Verlag erschienenen Büchern, war Coppola der Richtige für diese Arbeit.
Marchese Piero Antinori, derzeit Ehrenpräsident, beschloss, das Tignanello-Etikett von seinem Vater Niccolò Antinori unterzeichnen zu lassen als Zeichen des Dankes für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht worden war.
Das historische Wappen der Familie Antinori
Die “Sonne” von Tignanello stilisiert von Silvio Coppola.
Der Jahrgang 2021 im Chianti Classico bleibt wegen der langen und ruhigen Saison in Erinnerung: ein Jahrgang, der dem Wein Potenz und Anmut geschenkt hat. Der Winter war nicht allzu kalt und geprägt von Regen bis Ende März. Mit Beginn des Frühjahrs setzte ein vorzeitiges Austreiben der Reben ein, aber deren vegetativer Zyklus verlangsamte sich anschließend aufgrund des allgemein kühlen und trockenen Wetters im April. Die Monate Mai und Juni verliefen regulär, nicht zu warm und mit einigen Regenfällen, die für hervorragende Blüte und Fruchtansatz bei allen Varietäten auf dem Tignanello-Weinberg sorgten. Der Sommer war tendenziell heiß und trocken, vor allem im August, der aber gegen Ende einige Regenfälle brachte, die den Pflanzen einen optimalen Start in den Reifeprozess ermöglichten. September und Oktober waren ideal: sonnig, nicht zu warm, ventiliert und mit kühlen Nächten, so dass die Beeren langsam reifen konnten. Insgesamt ist der Jahrgang 2021 als einer der jemals besten einzuschätzen. Die Lesearbeiten begannen in der letzten Septemberdekade und waren am 20. Oktober mit den Cabernets abgeschlossen.
Der klimatische Verlauf der Lese erforderte eine hohe Aufmerksamkeit, die auch sonst üblich ist, sowohl während der Lesearbeiten im Weinberg als auch bei Eingang der Trauben in der Kellerei, wo die Auslese am Sortiertisch und die ersten Verarbeitungen von entscheidender Bedeutung sind, um ein optimales Resultat zu erzielen. Während der Gärung in Tanks in Kegelstumpfform wurden die Moste mit äußerster Aufmerksamkeit für die Bewahrung des Duftbouquets, die Extraktion von Farbstoffen und die Steuerung der Tannine hin zu Geschmeidigkeit und Eleganz gemaischt. Der Abstich erfolgte erst nach sorgfältigen täglichen Verkostungen. Nach der Trennung des Weins von den Schalen begann die malolaktische Gärung in Barriques, dank derer die Aromen noch feiner und komplexer wurden. Der Ausbauprozess von circa 15 Monaten erfolgte in Fässern aus französischer und zu kleinem Teil auch ungarischer Eiche, die meisten neu. Nach einer ersten Phase des Ausbaus in separaten Partien wurde diese assembliert und setzten die Entwicklung in Holz fort. Der Wein, erzeugt vorwiegend aus Sangiovese mit einem kleinen Anteil von Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, verfeinerte weitere 12 Monate in der Flasche, bevor er auf den Markt kam.
Tignanello wird ausschließlich aus dem Rebgut des gleichnamigen Weinbergs erzeugt, der bei der Tenuta Tignanello liegt und 57 ha Rebflächen in südwestlicher Ausrichtung in Quoten zwischen 350 und 400 m umfasst. Die Böden sind kalkhaltig mit Tuffelementen. Tignanello war der erste in Barriques ausgebaute Sangiovese, der erste moderne, mit nicht traditionellen Rebsorten wie Cabernet assemblierte Rotwein und einer der ersten Rotweine des Chiantis ohne die Nutzung weißer Varietäten. Unter der ursprünglichen Bezeichnung "Chianti Classico Riserva vigneto Tignanello" wurde er erstmals mit dem Jahrgang 1970 von einem einzigen Weinberg erzeugt; er enthielt damals 20% Canaiolo und 5% Trebbiano und Malvasia und wurde in kleinen Eichenfässern ausgebaut. Mit dem Jahrgang 1971 wurde er Vino da Tavola Toscana und nannte sich Tignanello, und ab dem Jahrgang 1975 wurden die weißen Rebsorten völlig eliminiert. Seit 1982 wurde die Zusammensetzung nicht mehr verändert. Tignanello wird nur in den besten Jahrgängen produziert; er wurde nicht erzeugt in den Jahren 1972, 1973,1974, 1976, 1984, 1992 und 2002.
Tignanello 2021 präsentiert sich in intensiver rubinroter Farbe mit Purpurreflexen. An der Nase komplex: Noten von reifer Susine, Brombeere und kandierter Orangenschale wechseln sich ab mit angenehmen Eindrücken von Bitterschokolade, Karamell und Lakritz; süße Tabakfacetten runden das Bouquet ab. Am Gaumen ist der Wein reich, anmutig, intensiv und geprägt von sanften und vibrierenden Tanninen, bevor ein langes anhaltendes Finale einsetzt.
Vinous 98/100
Die Tenuta Tignanello liegt im Herzen des Chianti Classico auf den sanften Hügeln zwischen dem Greve- und dem Pesa-Tal und umfasst 319 ha Land, davon 127 ha Rebfläche. Unter den Rebflächen sind zwei Juwelen: der Weinberg Tignanello und der Weinberg Solaia. Unter den Rebflächen sind zwei Juwelen: der Weinberg Tignanello und der Weinberg Solaia, die beide in der gleichen Hügelzone liegen, deren Böden aus Meeresmergel des Pliozäns mit Kalk- und Schiefergestein bestehen und die während der Wachstumsperiode in den Genuss warmer Tage und kühler Nächte kommen. Aus den Beeren der gleichnamigen Weinberge werden Solaia und Tignanello erzeugt, die von der internationalen Presse als "zwei der einflussreichsten Weine in der Geschichte der italienischen Önologie" bezeichnet werden. Für die Marchesi Antinori sind sie eine stetige Herausforderung und eine nie nachlassende Leidenschaft. Auf den Weinbergen der Tenuta Tignanello werden vorwiegend die autochthone Varietät Sangiovese und nichttraditionelle Varietäten wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc angebaut.
Felsig und kalkhaltig mit Alberese- und Galestrogestein.